Sachliche Informationen zum Thema weiches Wasser für Bovenden!

An dieser Stelle wollen wir in den nächsten Tagen sachliche Informationen zum Thema weiches Wasser geben. Ziel ist es, das sich jede Einwohnerin, jeder Einwohner selbst und auf Grund von Fakten eine eigene Meinung bilden kann.

Die Verbreitung von Halbwahrheiten, wider besseren Wissens, wie sie einige Teile der Bovender Parteien praktizieren, lehnen wir ab. Unsere Fakten halten einer Überprüfung statt.

Dem Trinkwasser in Göttingen wird Aluminiumsulfat als Flockungsmittel hin zugegeben. Ist dieses Schädlich und wie hoch ist der Aluminiumgehalt im Vergleich zum bisherigen Bovender-Wasser?

Gemäß § 11 Abs. 1 Satz 1 der Trinkwasserverordnung ist Aluminiumsulfat zur Trinkwasseraufbereitung ein zugelassener Zusatzstoff. Der Grenzwert für Aluminium im Trinkwasser beträgt gemäß Trinkwasserverordnung 0,2 mg/l.
Im Wasser aus Göttinger werden weniger als 0,03 mg/l Aluminium gefunden, d.h. der Grenzwert wird um das fast Siebenfache unterschritten. Das Flockungsmittel Aluminiumsulfat wird also vollständig aus dem Wasser durch mechanische Filtration entfernt.
Im Wasser aus Bovenden werden weniger als 0,02 mg/l Aluminium nachgewiesen, d.h. der Grenzwert wird um das Zehnfache unterschritten. D.h. Aluminium kann auch durch natürlichen Quellen dem Trinkwasser zugeführt werden.
D.h. der Aluminiumgehalt der beiden Wasser unterscheiden sich fast nicht.
Beide Wasser sind Hinsichtlich ihres Aluminiumgehaltes physiologisch unbedenklich, da sie beide der Trinkwasserverordnung entsprechen.
Quelle zu den Analysen:

https://www.stadtwerke-goettingen.de/produkte/wasser/wasseranalyse/

https://www.gemeindewerke-bovenden.de/fileadmin/user_upload/Bovenden_Download/Netze_Wasser/Trinkwasseruntersuchung_GWB_Brunnen_Osterberg_Weendespring_komplett.pdf

Dem Trinkwasser in Göttingen wird gelegentlich anionisches Polyacrylamid als Flockungshilfsmittel zugesetzt. Acrylamid steht im Verdacht schädlich für den Menschen zu sein. Geht von anionischen Polyacrylamid im Trinkwasser eine Gefahr für die Menschen aus?

Gemäß § 11 Abs. 1 Satz 1 der Trinkwasserverordnung ist anionisches Polyacrylamid ein zugelassener Zusatzstoff. Gemäß Trinkwasserverordnung beträgt der Grenzwert für Acrylamid im Trinkwasser 0,0001 mg/l.
Im Wasser aus Göttingen wird kein Acrylamid gefunden. Das Flockungshilfsmittel anionisches Polyacrylamid wird vollständig durch mechanische Filtration entfernt und dabei wird kein Acrylamid gebildet.
Quelle zu den zugelassenen Aufbereitungsstoffen:
https://www.umweltbundesamt.de/sites/default/files/medien/374/dokumente/18._bekanntmachung_der_liste_der_aufbereitungsstoffe_und_desinfektionsverfahren_gemaess_ss_11_trinkwv_2001.pdf
Quelle zu den Analysen:
https://www.stadtwerke-goettingen.de/produkte/wasser/wasseranalyse/

Bei Bezug von Göttinger Trinkwasser in Bovenden müsste dem Trinkwasser Silikate beigemischt werden um die Wasserrohre in den Installationen zu schützen. Kann hiervon eine Gefahr ausgehen, schließlich besteht Asbest auch aus Silikaten?

Silikate bestehen im wesentlichen aus den chemischen Elementen Silicium und Sauerstoff.
Zu Silicium findet man in Wikipedia folgende Informationen ( https://de.wikipedia.org/wiki/Silicium#Vorkommen) :

Beginn Zitat Wikipedia:
Die gesamte Erde besteht zu etwa 15 Massenprozent aus Silicium; insbesondere der Erdmantel setzt sich zu einem beträchtlichen Anteil aus silicatischen Gesteinsschmelzen zusammen. Die Erdkruste besteht zu etwa 25,8 Gewichtsprozent aus Silicium; damit ist es das zweithäufigste chemische Element nach dem Sauerstoff. Hier tritt Silicium im Wesentlichen in Form silicatischer Minerale oder als reines Siliciumdioxid auf.
So besteht Sand vorwiegend aus Siliciumdioxid. Quarz ist reines Siliciumdioxid. Viele Schmucksteine bestehen aus Siliciumdioxid und mehr oder weniger Beimengungen anderer Stoffe, etwa Amethyst, Rosen- und Rauchquarz, Achat, Jaspis und Opal. Mit vielen Metallen bildet Silicium Silicate aus. Beispiele für silicathaltige Gesteine sind Glimmer, Asbest, Ton, Schiefer, Feldspat und Sandstein. Auch die Weltmeere stellen ein gewaltiges Reservoir an Silicium dar: In Form der monomeren Kieselsäure ist es in allen Ozeanen in beträchtlichen Mengen gelöst. Insgesamt sind bisher (Stand: 2011) 1437 Siliciumminerale bekannt, wobei der seltene Moissanit mit einem Gehalt von bis zu 70 % den höchsten Siliciumanteil hat (zum Vergleich: Mineralischer Quarz hat einen Siliciumgehalt von bis zu 46,7 %).
Ende Zitat Wikipedia.

In Göttingen wird seit mehreren Jahrzehnten lösliche Natriumsilikate dem Trinkwasser zugesetzt um die Wasserrohre zu schützen. Diese zugesetzten löslichen Silikate entsprechen den Anforderungen des §11 der Trinkwasserverordnung. Daneben ist der Einsatz von solchen Stoffen (Inhibitoren) in der DIN EN ISO 8044 geregelt.
Es werden 4,8 bis 7.4 mg/l Siliciumverbindungen im Trinkwasser in Göttingen nachgewiesen. In der Trinkwasserverordnung gibt es keinen Grenzwert für Silicumverbindungen.
Quellen:
https://de.wikipedia.org/wiki/Silicium#Vorkommen
https://www.stadtwerke-goettingen.de/produkte/wasser/wasseranalyse/
http://www.aquadosil.de/fileadmin/media/pdf/Vermeidung_Korrosionsschaeden.pdf
https://das-nasse-element.de/anionen-im-trinkwasser/
https://www.umweltbundesamt.de/sites/default/files/medien/374/dokumente/18._bekanntmachung_der_liste_der_aufbereitungsstoffe_und_desinfektionsverfahren_gemaess_ss_11_trinkwv_2001.pdf

Dieses alles hat aber mit dem Mineral Asbest nichts zu tun.

Asbest ist ein hartes, Wasser unlösliches Mineral, dessen Einsatz in Deutschland seit vielen Jahrzehnten verboten ist. Früher wurde z.B. Asbest als Beimischungen in Zement eingesetzt. Asbest enthält auch Silicium und Sauerstoff. Die Gefahr von Asbest geht von den harten, nadelförmigen Kristallen aus, dies sich in der Lunge festsetzen und dort zur sogenannten Asbestose führen können. Die Gefahr durch Asbest geht somit nicht vom Element Silcium und seinen chemischen Eigenschaften aus.

Weitere Informationen zu Asbest:
https://de.wikipedia.org/wiki/Asbest

Führt weiches Wasser zu gesundheitlichen Problemen?

Verschiedene Studien des Umweltbundesamtes (siehe deren homepage www.umweltbundesamt.de) haben gezeigt, dass weder besonders weiches, noch besonders hartes Wasser negative Auswirkungen auf Umwelt und Menschen haben. Mangelerscheinungen treten unabhängig vom Wasser auf und sind auch nicht durch Wasser, sondern nur durch Anpassung der Ernährung oder ärztlich verordnete Medikamente therapierbar.

Warum muss dem Wasser bei der Umstellung auf weiches Wasser Phosphat zugegeben werden?

Durch Zugabe von Phosphaten oder Silikaten wird die bestehende Kalkschicht in den Rohrleitungen stabilisiert und Lochfraß verhindert. Generell ist zu beachten, dass alle Zusatzstoffe nach Art und Menge streng reglementiert und damit unbedenklich sind, weil die Trinkwasserverordnung dies streng regelt und regelmäßig chemischen Analysen gefahren werden.

Ist die Phosphatzugabe schädlich?

Die Phosphatzugabe dient der Stabilisierung der Inkrustierungen in den Leitungen und verhindert Lochfraß. Dabei ist das zugegebene Phosphat ein zugelassener Stoff für Trinkwasser. Der Grenzwert beträgt hierbei 2,2 mg/l. Phosphor ist ein essenzieller Mineralstoff:

Er ist Bestandteil der Zellwände (Phospholipide) und Nukleinsäuren (DNS), spielt eine lebenswichtige Rolle im Energiestoffwechsel des Körpers und ist entscheidend an der Energieproduktion und -speicherung beteiligt. Phosphor-Mangel führt in jedem Alter zu Gewichtsverlust, Knochenabbau und Müdigkeit. Der Phosphorbedarf des Menschen beträgt ca. 700 mg pro Tag. Phosphor ist in fast allen Lebensmitteln vorhanden.

Was ist der Vorteil von entkalktem/weichem Wasser?

Unverkalkte Anlagen haben einen niedrigeren Energieverbrauch gegenüber verkalkten Anlagen.

Dezentrale Entkalkungsanlagen kosten in der Anschaffung Geld und nutzen nur, wenn sie regelmäßig gewartet werden. Dies ist jedoch häufig nicht der Fall. Die jährliche Wartung einer Enthärtungsanlage in einem Haushalt liegt bei ca. 60 - 100 €/Jahr.

Bei der Verwendung von weichem Wasser sind laut Herstellerangaben (Dosierempfehlungen) ca. 30% weniger Waschmittel notwendig. Dieses entlastet nicht nur den Geldbeutel sondern auch in großem Maße die Umwelt.

Ist hartes Wasser gesünder als weiches Wasser?

Durch die normale Nahrungsaufnahme erhält ein Mensch in Deutschland alle notwendigen Mineralien. Eine Aufnahme aus Wasser ist deshalb nicht erforderlich um gesund zu bleiben. Die im Wasser enthaltenen Stoffe sind mineralisch gebunden und vom Körper schlecht aufzunehmen. In Lebensmitteln enthaltene Mineralien sind meist organisch gebunden und vom Körper viel besser zu verwerten. Der Mineraliengehalt von Bovender Wasser ist zu dem im Vergleich zu Lebensmitteln sehr gering. Das Bovender Wasser enthält ca. 130 mg Calcium pro Liter

So enthalten

10 Liter Wasser so viel Calcium wie 100 g Käse

1 Liter Wasser so viel Calcium wie 100 ml Milch

4 Liter Wasser so viel Calcium wie 200 g Grünkohl.