Frust und Unverständnis: SPD kritisiert Sparkassenschließungen

Der Rückzug im ländlichen Raum trifft nun Reyershausen und Lenglern.

Wie die Sparkasse Göttingen am Dienstag, 08.02.23 den betroffenen Ortsbürgermeistern mitteilte und über die lokale Presse informierte, sollen acht Filialen und 16 Geldautomaten in der Stadt und im Landkreis Göttingen aus wirtschaftlichen Gründen geschlossen werden.

Im Flecken Bovenden ist das Aus gleich für zwei Standorte klar: im östlichen Gemeindegebiet trifft es den einzigen Geldautomaten der Ortschaften von Spanbeck über Billingshausen, Reyershausen und Eddigehausen. Damit gibt es dort keine Bank-Infrastruktur im Umkreis von 10 km, bis Nörten-Hardenberg oder Bovenden.

„Gerade im ländlichen Bereich ist es für ältere Leute eine Katastrophe. Es ist enorm wichtig, diese Möglichkeit der Teilhabe und des selbstbestimmten Lebens zu erhalten!“, so SPD-Ortsvereinsvorsitzender Julian Bartels.

„Uns haben viele Anrufe und Nachrichten von Einwohnern erreicht, die traurig oder wütend sind. Die Schließungen sind nun in den Orten Gesprächsthema Nummer Eins!“

Im zweitgrößten Ortsteil Bovendens, Lenglern wurde erst vor wenigen Jahren ein neues Gebäude für die Sparkasse gebaut. Hier fällt zunächst nur die Beratung weg, wenigstens die Möglichkeit des Geldabhebens und der Erstellung von Kontoauszügen bleibt. Der Lenglerner Ortsbürgermeister Jörg Woggon (SPD) reagiert mit Unverständnis und Missbilligung: „Die Versorgung mit Bargeld und die Beratung zu finanziellen Angelegenheiten zählt zu den Grundbedürfnissen. Von der jetzt angekündigten Schließung sind im Besonderen Bürgerinnen und Bürger mit eingeschränkter Mobilität und mit gering ausgeprägten Kenntnissen bei der Bedienung digitaler Tools und Medien betroffen. Eine Ausgrenzung einer ganzen Personengruppe ist ausgesprochen unsozial!“

„Die Sparkasse, sollte gerade als kommunale Gesellschaft den Belangen ihrer langjährig treuen Kunden einen Raum einräumen und die Schließungen überdenken!“ fordert Bartels abschließend.