Nach zweijähriger Pandemiepause richtete der SPD-Ortsverein Bovenden am 18. Februar 2023 sein traditionelles Schlachtessen in der Reyershäuser Glückauf-Halle aus und konnte sich auf einen prominenten Gast freuen: Andreas Philippi (SPD), seit Kurzem niedersächsischer Minister für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Gleichstellung.

„Wir hatten schon vieles hier – Parlamentarier, Generalsekretäre – aber einen amtierenden Minister konnten wir bisher noch nicht begrüßen.“ (Julian Bartels, SPD-Ortsvereinsvorsitzender, über den spontanen Besuch des Ministers)

Philippi, der vor seiner Ernennung zum Minister den Wahlkreis Göttingen im aktuellen Bundestag vertrat, erzählte den Gästen von seinem auch für ihn unerwarteten Berufung: Der Ministerpräsident, Stefan Weil, hätte ihn plötzlich eines Abends angerufen und zu einer Besprechung nach Hannover gerufen. „Ich stieg um 5.45 Uhr in Berlin in den Zug und hatte um 9.00 Uhr mein Gespräch mit Stefan. Um 9.30 Uhr war ich Minister“, so Philippi. Das niedersächsische Sozialministerium brauchte ein neues Oberhaupt, nachdem Daniela Behrens (SPD) in das Innenministerium wechselte, welches wiederum nach der Ernennung von Boris Pistorius (SPD) zum Bundesverteidigungsminister frei geworden war.

Ortsvereinsvorsitzender Julian Bartels begrüßt die Gäste des Schlachteressens
Ortsvereinsvorsitzender Julian Bartels begrüßt die Gäste des Schlachteressens

Zentrales Thema von Philippis kurzer Ansprache war die anstehende Gesundheitsreform, die das Bundesgesundheitsministerium unter Karl Lauterbach (SPD) zurzeit ausarbeitet. Philippi, der als niedersächsischer Gesundheitsminister diese Gesundheitsreform wird umsetzen müssen, machte deutlich, dass Niedersachsen dem Bund bereits um einiges voraus sei: Schon vor vier Jahren hätten Landesparlamentarier hier eine Enquête-Kommission eingerichtet, deren Ergebnisse nun als Modell für den Bund dienen. Inhaltlich sehe die Reform eine Einteilung der Krankenhäuser in drei Gruppen vor: „Grund-“, „Schwerpunkt-“ und „Maximalversorgung“. Niedersachsen wird in mehrere Versorgungsgebiete eingeteilt werden, in denen sich jeweils mindestens ein Krankenhaus der Grund- und eines der Schwerpunktversorgung befinden müssen. Flächendeckende Versorgung auf dem Land werde durch Regionale Versorgungszentren sichergestellt. Am Ende soll ein Gesundheitssystem stehen, das nicht mehr unter den Ökonomisierungstendenzen der letzten Jahrzehnte leide, die Patienten optimal versorge und sorgsam mit dem Personal umgehe.

Fraktionsvorsitzender Heinze am Rednerpult
Fraktionsvorsitzender Heinze am Rednerpult

Außerdem sprach Thorsten Heinze, SPD-Fraktionsvorsitzender im Bovender Gemeinderat und im Göttinger Kreistag, zu den aktuellen Entwicklungen in der Lokalpolitik. Dazu gehörten unter anderem die Ergebnisse der inter-fraktionellen Arbeitsgruppe „Nachhaltiges Bauen“, die dafür sorgen sollen, dass in Bovenden zukünftig energetisch hochwertiger, aber auch bezahlbar gebaut werden kann. Erschüttert ist die SPD, dass die Bovender Grünen dieses nicht mitzutragen bereit seien, da sie ihre nicht umsetzbaren Maximalforderungen nicht durchsetzen konnten. Zudem gab er Einblicke in die Notwendigkeiten der Filialstrukturreform der Sparkassen und der Schließung der Sparkassenfiliale in Lenglern. Heinze konnte jedoch auch gute Nachrichten verkünden: Der Bau einer neuen Sporthalle an der IGS Bovenden ist nun im Kreistag beschlossene Sache. Die 8 Millionen Euro Kosten werden sich die Gemeinde und der Landkreis teilen.

Nach den Ansprachen klang der Abend bei einem reichhaltigen Wurst- und Käsebuffet und mit vielen interessanten Gesprächen zwischen den Gästen aus.

Heinze (l.) und Philippi (r.) beim Tischgespräch
Heinze (l.) und Philippi (r.) beim Tischgespräch